Interaktive Materialien in Verbindung mit kreativen Computing-Tools werden zunehmend eingesetzt, um neue Formate in musikalischen Live-Performances zu entwickeln. Während elektronische Textilien in zahlreichen experimentellen Musikprojekten zum Einsatz kommen, sind sie in Verbindung mit klassischen Musiker*innen oder Orchesterensembles bisher kaum erforscht. Eine Gruppe von Forscher*innen aus Textildesign, Kostümdesign, Musik, Data Science und Elektronik am Einstein Center Digital Future entwickelt tragbare interaktive Wearables, um gestische Kommunikation in Musik zu untersuchen. Die Wearables werden zur Unterstützung von musikalischen Darbietungen auf der Bühne eingesetzt, mit der übergreifenden Frage wie sie neue Ansätze für die Interaktion zwischen Wearables und Träger*innen inspirieren können, auch über die darstellenden Künste hinaus.
VKKO Conductor Suit: Die Bewegung einer*eines Orchesterdirigent*in stellt eine ausgeprägte Form der nonverbalen Kommunikation dar, die standardisierte Anweisungen mit persönlichen performativen Variationen kombiniert. Während Dirigent*innen meist Gestik und Blickkontakt nutzen, um die Musiker*innen anzuleiten, ist das Dirigieren ein energetischer Ganzkörperakt, der Koordination und aufmerksame Interaktion erfordert.
Das Team untersuchte die Verwendung von E-Textil-Sensoren und Gestenverfolgungstechnologien, um die Bewegungen eines Orchesterdirigenten zu verfolgen. Das Ergebnis ist ein maßgeschneidertes interaktives Kostüm, das als performatives musikalisches Werkzeug in Live-Performances des Verworner-Krause-Kammerorchesters eingesetzt wurde. VKKO Dirigent Claas Krause, Medienkünstler Paul Biessmann und Musiker*innen des VKKO-Orchesters werden eine Reihe von elektroakustischen Kompositionen spielen, bei denen der interaktive Anzug zum Einsatz kommt.
Sound Folds: Sound Folds erforscht die gestische Interaktion zwischen drei Musiker*innen und ihren Instrumenten. Mit Fokus auf Trompete, Cello und Vibraphon untersuchte das Team Verbindungen zwischen performativen Körpern, gefalteten E-Textil-Sensoren und Wearable Technologien zur Erweiterung akustischer Instrumente. Die drei entstandenen Wearables demonstrieren Möglichkeiten, alte Technologien wie Textilien und akustische Instrumente mit neuen computergestützten Tools und Prozessen zusammenzubringen. Paul Biessmann wird zusammen mit Maja von Kriegstein (Trompete), David Schwartz (Cello) und David Soyza(Vibraphon) eine Komposition aufführen, die das Potenzial von textilen Wearables in elektroakustischer Live-Musik exploriert.
Entwickler*innen: Pauline Vierne (Elektronische Textilien, UdK), Erika Körner und Alexandra Börner (Kostüm, UdK), Giorgia Petri (Interaktion, UdK), Paul Biessmann (Interaktion & Musik), Kaspar Schleiser (IoT, FU), Friedrich Schmidgall (Hardware support, ECDF), Claas Krause and Christopher Verworner (Komposition & Dirigieren, VKKO), Felix Biessmann (Data Science, Beuth), Emmanuel Baccelli (IoT, FU), Berit Greinke (Wearable Computing, UdK).
Im Rahmen der Kontaktreduzierung zur Eindämmung des Coronavirus, haben Sie die Möglichkeit, sich vorab ein kostenloses Ticket für diese Veranstaltung zu reservieren. Damit haben Sie einen Platz sicher und vermeiden mögliche Wartezeit.
Auch ein Besuch ohne Reservierung ist möglich, allerdings unterliegen die Veranstaltungen Beschränkungen bei der maximalen Besucherzahl, sodass ein spontaner Zutritt nicht garantiert werden kann.
Ein negativer Schnelltest ist gemäß der aktuellen Infektionsschutzverordnung nicht notwendig.
Covid-19 Schutzmaßnahmen
Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 einzudämmen, gelten die gängigen Infektionsschutzmaßnahmen. Bitte beachten Sie vor Ort die AHA-Formel: Pflicht zum Tragen einer Maske, Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern, Hygiene beachten.